Die Erziehung beginnt ab dem ersten Tag der Geburt des Hundes. In den ersten 8 Wochen ist das Muttertier und der Züchter dafür verantwortlich und ab der 8. Woche, werden die Welpen an die neuen
Besitzer abgeben und ab diesem Zeitpunkt ist der frisch gebackene Hundebesitzer für die Erziehung verantwortlich.
Es ist bei diesen drolligen Kerlchen nicht immer leicht, konsequent zu bleiben, es ist jedoch ratsam gleich von Anfang an damit zu beginnen und nicht erst zu warten bis er grösser wird, denn
Probleme wachsen mit!
Meine Erfahrung zeigt (ich war 5 Jahre Kursleiter beim ÖGV Wienerwald), dass viele neue Hundebesitzer den Satz "Was Hänschen nicht lernt, lernt der Hans nimmer mehr" nicht so wirklich glauben und
den Welpen so richtig "Kind" sein lassen und ihm alles erlauben, weil's ja soooo süss ist. Komischerweise erziehen genau diese Leute ihre Kinder meist streng und konsequent! Viele Hundebesitzer
kommen auch erst dann zu den Übungsstunden wenn das Problem nicht mehr tragbar ist! Das Problem ist aber zu diesem Zeitpunkt, dann sehr schwer wieder zu lösen!
Mein Motto: Ein gut erzogener Hund hat mehr Freiheiten , als ein schlecht oder gar nicht erzogener Hund!!
Der Tag der Abholung soll etwas ganz besonderes sein. Sie sollten diesen Tag an einem Wochenende einplanen oder von der Arbeit frei nehmen, damit der Welpe ruhig und behutsam an sein neues zu
Hause gewöhnt werden kann. Veranstalten Sie bitte keine Willkommensparty. Verwandte, Freunde und Bekannte müssen sich zurückhalten, der kleine Neuankömmling kann auch später bewundert
werden.In den ersten Tagen nach der Ankunft Ihres neuen Mitbewohners sollten Sie möglichst viel Zeit für ihn haben. Schenken Sie ihm Ihre gesamte Aufmerksamkeit, damit er sich schnell
eingewöhnt. Am besten holen Sie ihn morgens beim Züchter ab, damit er noch genug Zeit hat, sich einzugewöhnen, zu fressen, zu spielen und müde zu werden, bevor es Zeit ist zu schlafen.
Verwandte, Bekannte und Freunde erst in ein paar Tagen einladen, der Welpe braucht in den ersten Tagen vor allem RUHE und Ihre AUFMERKSAMKEIT!
Sobald Ihr Welpe zu Hause eintrifft, geben Sie ihm die Möglichkeit, seine Umgebung kennen zu lernen und zu beschnüffeln. Danach zeigen Sie ihm seinen Schlafplatz. Welpen müssen mit viel
Gefühl in ihr neues Zuhause eingeführt werden, denn die Umstellung ist für sie eine schwierige, verwirrende Zeit. Die ersten Tage wird er seine Geschwister und Mutter vermissen, deshalb
verbringen Sie viel Zeit mit dem Welpen.
Der Welpe wird nach den ersten Eindrücken und nach einigen herumtoben, schlafen wollen. Der Schlaf ist sehr wichtig, daher stören Sie ihn nicht. Wenn Kinder im Haus sind, müssen Sie auf alle
Fälle darauf achten, dass auch diese den kleinen Hund nicht wecken, denn der Welpe ist kein Spielzeug!
In den ersten Nächten wird Ihr kleiner Welpe wahrscheinlich wimmern und da er auch noch nicht stubenrein ist, empfehle ich immer, den kleinen Wurm in eine Transportbox zu sperren. Das klingt
zwar ziemlich hart, ist aber sehr effektiv, denn er wird höchstwahrscheinlich melden wenn er raus muss. Wenn er meldet - sofort anziehen und den Welpen hinaus tragen, in die Wiese setzten und
ihn lösen lassen! Sie können auch noch eine in ein Handtuch gewickelte Wärmeflasche in die Transportbox legen - so können Sie die Geschwisterwärme imitieren.
Denken Sie daran, immer sehr liebevoll, vorsichtig und geduldig mit Ihrem Welpen umzugehen. Sie sollten weder mit ihm schimpfen noch ihn anschreien, wenn er vielleicht etwas kaputtgemacht
oder eine Pfütze auf Ihrem Teppich hinterlassen hat. Niemals den Welpen mit der Nase in die Pfütze oder in den Haufen tauchen - dies sind total veraltete Erziehungsmethoden und völlig absurd!
Verwirrt wie er ist, könnte er sonst Angst vor Ihnen bekommen.
Die Anfangsphase sollte eine fröhliche Zeit sein, in der Sie und Ihr Welpe sich kennen lernen, und er lernt, Ihnen zu vertrauen. Auf diese Art legen Sie das Fundament für ein glückliches
gemeinsames Leben.
Im Normalfall sollte man sich für die ersten Wochen im neuen Zuhause Urlaub nehmen. Doch wie geht es weiter? Wie gewöhne ich den Welpen an das Alleinebleiben? Wie bekomme ich den kleinen so schnell wie möglich halbwegs Stubenrein?
Grundsätzlich sollte ein Hund nicht länger als 6 Stunden regelmässig / täglich alleine bleiben müssen. Hunde sind Rudeltiere und vereinsamen sehr schnell und suchen sich auch mal ihre eigene
Beschäftigung, wenn ihnen daheim langweilig ist.
Hier empfehle ich einen Zimmerzwinger (Gitterbox von mind. 1m Länge - günstig bei Ebay zu kaufen oder Zooplus) und Knabberein (Rinderkopfhaut, Rinderhautknochen - keine Schweineohren - die sind
zu fett). Haben Sie die ersten Tage mit dem kleinen gut "überstanden", gewöhnen Sie ihn an Ihren späteren Tagesablauf!
Wenn Sie nach Ihrem Urlaub zur Arbeit gehen, ist der Welpe den Ablauf gewöhnt und wird keinen Terror machen! Sollte die Stubenreinheit noch nicht 100%ig funktionieren, schimpfen Sie nicht mit dem
Welpen, reinigen Sie kommentarlos die Gitterbox und übergehen Sie dieses Mißgeschick - dem Welpen ist es sicher unangenehm genug!
Bedenken Sie auch, dass sich ein junger Hund nicht von einem Tag auf den anderen umstellen kann! Wenn Sie in späterer Folge wieder einmal Urlaub haben, dann halten Sie den Alltagstagesablauf so
gut es geht ein! Denn ein Junghund versteht das Wort URLAUB nicht. Er würde es nicht verstehen, wenn Sie sich den ganzen Tag mit ihm beschäftigen können und plötzlich ist es wieder anders -
nämlich dann, wenn Sie wieder Arbeiten gehen!
Achtung auch bei den Knabberein ... anfänglich und ausschliesslich zur Gewöhnung an den Kennel, gebe ich Knabberzeugs mit in die Box. Wenn der Hund / Welpe / Junghund das alleine bleiben gelernt hat, gibt es keine Rinderkopfhaut oder ähnliches zu knabbern wenn ich nicht daheim bin. Viel zu groß ist die Gefahr des steckenbleibens der letzten Stücke im Rachenraum/Hals oder das Einklemmen zwischen den Zähnen. Das kann Panik beim Hund auslösen und bist zum Tod führen. Als Welpe lutscht der Hund am Rinderkopfhaut stück lange herum und kann es nicht wirklich zerbeissen ... und folgedessen verschlucken.
Der Welpe lernt vom ersten Tag an unsere Stimme und unsere Stimmung kennen. Dadurch ist er oftmals überfordet und wir müssen alles in Ruhe und mit viel Geduld trainieren und konditionieren. Eines
der wichtigsten Kommandos ist das heranrufen!
Das Rufen des Hundes ist eines der wichtigsten Kommandos und sollte ab dem 1.Tag trainiert werden!
Der Welpe oder auch schon ältere Hund kennt das Kommando noch nicht und ich empfehle immer mit einer Pfeife zu arbeiten, da die Pfeife emotionslos und immer gleich klingt!
Ein Hund muß auf die diversesten Kommandos konditioniert werden, damit er das Hörzeichen mit seiner Aktivität verbindet!
Die Konditionierung - durch Leckerli & Doppelpfiff:
Jedes Leckerli das ich dem Hund gebe, wird von einem Doppelpfiff begleitet! Nehmen Sie 50 Leckerli von der Futterration weg und geben Sie diese 50 Stück während des ganzen Tages dem Welpen /
Junghund - immer mit einem Doppelpfiff begleitet! Wenn der Hund in Ihrer nähe ist - Doppelpfiff - Leckerli! Anfänglich nur in der Wohnung - nach 2-3 Wochen mehrmaligen, täglichem Training in der
Wohnung - wird das ganze draußen geübt! Jedoch ohne Ablenkungen (andere Hunde, Menschen usw.) - der Hund ist in Ihrer Nähe - Doppelpfiff - Leckerli! Vermeiden sie es in den ersten Wochen, den
Hund schon mit der Pfeife zu sich zu holen - so lange dieser Doppelpfiff nicht konditioniert ist, wäre es sehr kontraproduktiv zu pfeifen, wenn der Hund es noch nicht verstanden hat! Dies braucht
seine Zeit - haben Sie ein paar Wochen geduld und trainieren Sie täglich!
Mahlzeiten - Doppelpfiff:
Die gewohnte Mahlzeit in die Schüssel geben - Doppelpfiff - Hund kommt zu Ihnen - erst mal ein Leckerli aus der Schüssel geben - danach die Schüssel auf den Boden stellen, Doppelpfiff - fressen
lassen! Wenn ich das bei jeder Mahlzeit mache und dies über einen längeren Zeitraum (3-5 Wochen), dann verbindet der Welpe/Junghund den Pfiff mit Futter und er wird kommen! Hat er es einmal zu
Hause begriffen, gehe ich nur noch mit Leckerlis hinaus! Den Doppelpfiff setze ich erst mal draußen OHNE Ablenkung ein und gebe nach dem Herankommen sofort ein Leckerli! Erst wenn dies auch
gefestigt ist, kann man auch mit Ablenkung versuchen ob der kleine den Doppelpfiff begriffen hat! Die Leckerlis nur ganz langsam absetzen und durch loben ersetzen!
Die Konditionierung - durch Zufallsprinzip:
Soll der Welpe zu mir laufen, warte ich bis er zufällig auf mich zuläuft und in diesem Moment Doppelpfiff und dann Leckerli!
Alle 3 Varianten kann ich täglich üben, je mehr ich den Welpen/Junghund mit dem Doppelpfiff trainiere umso schneller sitzt dieses Kommando beim Hund!
WICHTIG:
Es ist sinnlos wenn Sie den Welpen mit dem Doppelpfiff oder Rufen zu sich holen wollen, wenn er gerade mit etwas interessantem beschäftigt ist oder wegläuft - so lange der Welpe auf den
Doppelpfiff nicht konditioniert ist - wird er auch nicht kommen, wenn Sie pfeifen. Und jeder Doppelpfiff der vom Hund nicht ausgeführt wird, wirft Sie mindestens um 1 Woche Training zurück!
Es dauert eine Zeitlang bis der Welpe auf den Doppelpfiff konditioniert ist! Voreiliges ausprobieren, ob der Doppelpfiff funktioniert, ist kontraproduktiv! Probieren Sie den Doppelpfiff nicht
voreilig aus. Der Doppelpfiff soll zuerst zu Hause 100%ig funktionieren und dann im Freien ohne Ablenkung! Bevor Sie den Welpen / Junghund vergebens mit dem Doppelpfiff zu sich holen wollen,
Pfeifen und Rufen Sie gar nicht - gehen Sie zum Hund hin - leinen Sie ihn an - Tadeln Sie ihren Hund bitte nicht - denn Sie haben kein Kommando gegeben!
Wenn der Doppelpfiff konditioniert ist und der Junghund ihn wirklich schon kann, und er widersetzt sich hin und wieder: ein kurzes Knurren reicht meist um dem Hund sein Fehlverhalten zu zeigen -
erneuter Doppelpfiff und wenn der Hund zu Ihnen gekommen ist - Loben durch Leckerli!
Stecken Sie für lange Zeit Leckerli beim Spazieren gehen ein, setzen Sie die Leckerli nur sehr langsam ab!
Ich verwende deshalb am liebsten den Doppelpfiff mit einer Pfeife, weil die Pfeife immer gleich klingt, egal ob ich hektisch, sauer oder gutgelaunt bin! Sie merken diese Stimmungen bei sich
selbst nicht - der Hund schon!
Versuchen Sie in den ersten Wochen den Welpen an Sie zu binden, damit Sie der Mittelpunkt in seinem Leben werden!
Gehen sie so oft wie möglich ohne Leine spazieren, natürlich nur dort wo keine Gefahren lauern (Strassenverkehr usw.)! Der Welpe wird Ihnen nachlaufen, da sein Rudelverhalten ihm sagt, dass wenn
er seinen Rudelführer (das sind Sie) verliert, er verhungern muss.
Vermeiden Sie in den ersten 3-4 Wochen denn Kontakt zu anderen Hunden und Welpen! Treffen Sie sich nicht mit anderen Hundebesitzern um spazieren zu gehen. Der Welpe soll lernen, dass Sie sich
genauso gut als Spielgefährte eignen! Der Welpe muss lernen, dass sie auch mit ihm spielen, ansonst möchte er nur hinaus um mit seinen 4beinigen Freunden zu spielen. Doch SIE leben mit dem Hund
und nicht seine Freunde! Zum Spielen hat er noch Zeit genug, nämlich dann wenn die Bindung aufgebaut ist und das sein ganzes Leben lang!
Ausserdem ist Ihr Welpe auch noch nicht ausreichend geimpft, daher ist die Ansteckungsgefahr sehr gross, auch wenn der Spielgefährte geimpft ist, er kann Überträger von lebensgefährlichen
Krankheiten sein!
Die restliche Erziehung wird ganz leicht von der Hand gehen, wenn diese Mensch-Hundebindung gut aufgebaut ist!
Rechnen Sie damit, in der ersten Zeit, alle 1,1/2 - 2 Stunden mit dem Welpen vor die Tür zu gehen. Der Welpe muss nach jedem spielen, fressen oder schlafen auf alle Fälle hinausgetragen werden!
Getragen deshalb, weil er seine Blase noch nicht unter Kontrolle hat und mit Sicherheit das Geschäft im Stiegenhaus erledigt wird. Wenn der Welpe getragen wird, löst er sich erst wenn man ihn auf
die Wiese setzt!
Wenn der Welpe sich löst sagen sie einfach währenddessen ein Kommando wie zB "MACH HAUFI" oder "MACH SCHNELL"! Somit konditionieren Sie den Welpen auf ein bestimmtes Kommando und hat er dieses
einmal begriffen, kann der Hund auf Kommando, Gassi gehen. Wichtig ist, dass Sie immer das selbe Kommando verwenden, damit er dieses mit seinem Verhalten verbinden kann! Überschwänglich Loben
nicht vergessen!
In der Nacht ist es empfehlenswert, den Welpen in eine Transportbox (siehe - Gitterbox) zu sperren! Das klingt im ersten Moment zwar ungewöhnlich ist aber sehr effektiv! Kein
Welpe wird seinen Schlafplatz verschmutzen und weil er nicht raus kann, wird er sich melden wenn er muss! Kann er jedoch aus seiner Schlafhöhle raus, wird er sich in der Wohnung ein geeignetes
Plätzchen suchen! Wenn der Welpe jedoch die Wohnung als sein zu Hause akzeptiert hat (dauert unterschiedlich lang) wird er melden ohne eingesperrt zu sein! Menschenbabys schlafen auch im
Gitterbett - das findet keiner tragisch - beim Welpen schreckt jeder auf und meint, das sei Tierquälerei!
Wenn er in der Nacht meldet, ist handeln angesagt! Zuerst anziehen - den Welpen aus der Box nehmen - und sofort hinaustragen - lösen lassen - Kommando dazu geben! Und überschwänglich Loben und
gleich wieder nach Hause gehen! Spielen sie in der Nacht nicht mit dem Welpen, denn er könnte gefallen daran finden und ihre Nachtruhe ist dahin.
Beobachten Sie ihren Welpen! Fängt er an intensiv am Boden zu riechen - dann muss er raus! Nach jedem Schläfchen - muss der Welpe raus! Nach dem Fressen - muss er raus! Wird ausgiebig herumgetobt
und gespielt - danach muss der Welpe raus!
Wasser soll für den Welpen jederzeit zur Verfügung stehen. Jedoch nach 20 Uhr sollte man den Welpen nur mehr kontrolliert trinken lassen und evtl. nur den Boden der Schüssel mit Wasser bedecken!
Um 22 Uhr nochmals rausgehen und dann sollte der Welpe die Nacht durchhalten!
Keine Angst, die Zeiten werden besser und der Hund muss nicht mehr soooo oft seine Notdurft verrichten!
Dies ist ein heißes Thema. Was ist ein Zimmerzwinger (Gitterbox), wozu dient diese, warum soll man den Welpen "einsperren"?
Ein Welpe ist in den ersten Tagen mit den Eindrücken der neuen Umgebung ein wenig überfordert und wird sich eher zurückhaltend verhalten. Doch ist die neue Umgebung einmal vertraut, dann wird
dem kleinen viel Unsinn einfallen. Um nicht ständig ein Auge auf den Welpen werfen zu müssen und um auch nicht ständig NEIN, Pfui oder sonstige Verbotskommandos von sich geben zu müssen, ist
es ratsam den kleinen Stundenweise in eine Gitterbox (mind. 1m lang) zu geben!
Wenn der Welpe/Junghund SICHER verwahrt ist, kann ich meinen gewohnten Arbeiten im Haushalt nachgehen, einkaufen gehen, usw. Der Welpe/Junghund kann weder etwas zerstören, noch kann er sich
selbst verletzen (zB. Kabelbeißen).
Auch in der Nacht ist es ratsam, den Welpen/Junghund in dem Zimmerzwinger schlafen zu lassen. Hier wird er rasch melden, wenn er raus muss und kann auch in der Nacht keinen Unsinn
anstellen.
Es ist keine Tierquälerei, einen Hund in eine Zimmerbox zu geben. Ein Menschenbaby schläft im Gitterbett und kommt während des Tages des öfteren in eine Krabbelstube (Laufstall), nämlich
dann, wenn man etwas zu tun hat und sich nicht um das Baby kümmern kann. Der einzige Unterschied liegt darin: das Gitterbett/Laufstall ist oben offen – die Gitterbox ist auf allen Seiten
geschlossen!
Überhören und übergehen Sie die anfängliche Winslerei. Bekommt der Welpe/Junghund keine Reaktion und Aufmerksamkeit – wird er es schnell aufgeben! Geben Sie ihm etwas zu knabbern
(Büffelhautknochen, Rinderkopfhaut – kein Schweineohr = zu fett).
Ich empfehle immer, den Kennel nicht zu früh zu entfernen! Im ersten Lebensjahr kann man ihn durchaus für viele Phasen einsetzen!
Gewöhnung an den Hundekorb: Den Kennel nicht von heute auf morgen wegräumen! 1-2 Wochen den Korb in den Kennel bzw. genau vor die Türe des Kennels stellen und wenn der Hund freiwillig den
Korb aufsucht - dann kann man den Kennel entfernen!
Auch wenn der Mensch es nicht glauben will, der Hund fühlt sich im Kennel wohl, wenn er sich einmal daran gewöhnt hat, und kann die erste Zeit ohne seinen geliebten Kennel verwirrt sein!
Der Welpe und auch der erwachsene Hund bedarf oftmals unseren Schutz um unnötige Verletzungen zu vermeiden. Auch bei furchteinflössenden Situationen, gilt es souverän und ruhig mit dem Hund umgehen. Nicht etwa allem ausweichen oder genauso "panisch" reagieren wie der Hund - wir haben die Aufgabe dem Hund den Rückzug und Körperkontakt zu geben, den der Hund braucht.
Geräusche, Gegenstände, Personen oder andere Tiere, verschiedenste Situationen können einen Hund aus der Ruhe bringen. Wir brauchen nicht bei jeder Kleinigkeit ausflippen und den Hund gleich
bedauern .... manches kann man ihm schon zumuten. Ist die Furcht sehr groß und der Hund will bei Ihnen Schutz suchen, lassen wir das auch zu, ohne jedoch zu sehr darauf einzugehen (souverän
bleiben)
Wenn man weiss, wovor sich der Welpe/erwachsene Hund fürchtet sollte man daran arbeiten und diese Situation desensibilisieren - dies sollte evtl unter Anleitung eines Trainers geschehen.
Es ist zugegeben manchmal nicht einfach für uns Menschen mit der Furcht der Hunde umzugehen, wir wollen sie nicht extra hysterisch machen, aber ihnen Sicherheit geben ohne gleich selbst in Panik
zu verfallen ... Manchmal ist es gut, sich auf sein Bauchgefühl zu verlassen.
Der Junghund wird Sie herausforern und wird die Grenzen "suchen", wird sich in gewissen Situationen widersetzen und Ihre Kommandos "überhören"! Was zeichnet einen souveränen Rudelführer
aus?
Ein souveräner Rudelführer flippt nicht bei jeder Gelegenheit aus, er ignoriert oftmals ein Fehlverhalten, er bestärkt den Welpen und Junghund bei positiven und richtigen Verhalten! Geben Sie
keine Kommandos, wenn Sie nicht 100%ig sicher sind, dass dieses auch ausgeführt wird! Um so weniger Sie strafen und tadeln, um so effektiver ist es, wenn Sie mal strafen! Oftmals reicht ein
knurren und der Welpe/Junghund wird es verstehen! Wenn Sie aber bei jeder Kleinigkeit tadeln und schimpfen, werden Sie für den kleinen Unglaubwürdig!
Je nach WICHTIGKEIT der verschiedenen Kommandos, sollte auch gehandelt werden.
Es gibt die verschiedensten Einwirkmöglichkeiten:
Ignorieren/Vermeiden: Der Hund ist ein Rudeltier und deshalb ist ignorieren eine Strafe die der Hund als ziemlich hart empfindet! Dies ist für jedes Rudeltier ein Drama, denn
zum Überleben gehört nun mal das Rudel - als Einzelgänger gibt es wenig Überlebenschancen. Ein souveräner Rudelführer bleibt ruhig und gelassen - ignoriert bei Fehlverhalten und bestärkt bei
richtigem Verhalten.
Wenn der Welpe/Junghund zB übermütig ist und mit seinen spitzen Zähnen die Finger bearbeitet: Kein Kommentar, Hände verschränken und weggehen! Jeder Clown braucht sein Publikum und wenn ich
auf dieses Fehlverhalten eingehe, dann wird er es immer wieder tun - ist für den kleinen Superlustig!
Oftmals ist es besser ein Fehlverhalten zu vermeiden, als zu bestrafen! Bevor der Welpe dahinter kommt, dass Schuhe, Stromkabel oder Möbel eine feine Sache sind, die man anknabbern kann –
Zimmerzwinger statt ständiges NEIN oder PFUI!
Welpen ankurren und anfletschen: Zeigt dem Welpen sein fehlverhalten.
Schnauzengriff: Die Hand umfasst die Schnauze des Hundes - Vorsicht! Nicht fest zupacken - bestimmt die Schnauze ohne großen Druck umfassen. Höhergestellte Wölfe umfassen das
Maul der unterlegenen Wölfe mit dem Maul und zeigen so, dass sie mit der jetzigen Handlung des Unterlegenen, nicht einverstanden sind.
Hund auf den Rücken drehen oder am Nackenfell packen: Ist für den Welpen eine Todesdrohung und man sollte sich gut überlegen, ob oder für welches vergehen, man diese Strafe
einsetzt! Im Normalfall ist diese Bestrafung nicht notwendig! Der Hund wird Handscheu und verliert auch das Vertrauen zu seinem Menschen!
Die Stimme ist bei der Hundeerziehung ein wichtiges Instrument! Tiefe grollende Stimme bedeutet: Fehlverhalten und eine freundliche Stimme bestärkt den kleinen bei positivem
Verhalten.
Der Welpe/Junghund sollte diverseste Kommandos in den ersten Wochen lernen. Sind Sie der Meinung, dass der Welpe/Junghund dieses Kommando bereits versteht und kapiert hat, sollten Sie dieses
auch nur einmal aussprechen! Führt er dieses nicht beim ersten mal aus - knurren Sie ihn kurz an und geben Sie das Kommando nochmals! Führt er es immer noch nicht aus - kann es sein, dass er
noch nicht 100%ig versteht, was sie meinen!
Eine gewaltfreie Erziehung funktioniert am einfachsten mit Futter! Kennen Sie CLICKER? Nein? Na dann wird es höchste Zeit -> Clicker
Bevor sie ein Kommando nicht durchsetzen - geben sie erst gar keines! Ihr Welpe bzw. Junghund hat Sie schneller um den Finger gewickelt als Sie glauben!
Besuchen sie den einen oder anderen Welpenkurs. Sie werden sehen, wie oft sich ihr Hund widersetzt, wie oft sie falsche oder unnötige Kommandos geben, wie oft sie Kommandos nicht durchsetzen.
Nicht der Hund lernt im Welpenkurs, sondern der Hundeführer lernt, wie er seinen Hund lehrt.
Sie können und sollen Ihren Welpen, Junghund und auch erwachsenen Hund nicht 24 Stunden am Tag beschäftigen. Der Retriever wurde für die Arbeit nach dem Schuss gezüchtet und deshalb ist einer der Eigenschaften dieser Rasse, zu warten!
Ihr Hund wird versuchen Ihre Aufmerksamkeit zu erlangen und wird winseln, unruhig hin und herlaufen. Sind Schmerzen, Notdurft, Durst und Hunger ausgeschlossen, dann ignorieren Sie dieses
Verhalten. Unser vierbeiniger Freund stellt nämlich sehr schnell fest, dass er mit seiner Unruhe und mit der Winselei an sein Ziel kommt, wenn wir darauf eingehen.
Mehrmaliges Gassi gehen am Tag, Spiel und Apportiereinheiten und auch tägliches Grunderziehungs-Training (Grunderziehung wie Sitz, Platz, Bleib, usw. nur 2-3 Minuten täglich) sollte den
Welpen und Junghund auslasten! Bei warmen Wetter kann der Welpe und Junghund auch nach Herzenslust schwimmen.
Ein Schweineohr, Ochsenziemer oder Rinderkopfhautzum kauen sollte auch angeboten werden, damit die Möbel und Schuhe nicht dran glauben müssen.
Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Hund Sie permanent auffordert sich mit ihm zu beschäftigen, dann greifen Sie durch und schicken Sie den Hund weg. Die beste Möglichkeit den Hund "unter
Kontrolle" zu bringen ist:
Lassen Sie sich nicht terrorisieren, man hat einen Hund zu sich genommen um gemeinsam vieles zu Unternehmen, jedoch sind Sie nicht der Sklave Ihres eigenen Hundes.
Der Welpe soll so oft wie möglich ohne Leine ausgeführt werden, doch das eine oder andere mal auch mit der Leine! Dies ist für den Welpen und Junghund natürlich ungewöhnlich und schränkt ihn
in seiner Freiheit ein. Gehen Sie behutsam mit dem Erlernen des Leinengehens um!
Zupfen und schimpfen Sie den Welpen nicht, wenn er das an der Leine gehen nicht will und sich sträubt. Locken Sie ihn mit Futter, Ball oder lustigen Worten! Er wird's schon noch lernen - nur
Geduld! Es ist auch ganz normal, dass ein Welpe die schützende "Höhle" nicht gerne für lange Zeit verlässt! Bei den Wölfen ist es genau so, die Welpen bleiben bei der Höhle. Ab einem halbem
Jahr machen die Jungwölfe erste längere Ausflüge und erst ab dem 10. - 11. Monat gehen die Jungen mit auf die Jagd. Und genau so verhalten sich unsere Welpen!
Zwingen sie den kleinen nicht, wenn er nicht mit ihnen gehen will, sondern bringen sie ihm spielerisch die Leine näher und nur für ganz kurze Strecken!
Es wird nicht lange dauern und der kleine Welpe wird selbstsicherer und wird beginnen zu ziehen ...
Verwenden Sie bitte keine Moxonleinen (Retrieverleinen) sondern ein gut sitzendes Brustgeschirr mit Bruststeg (KEIN sogenanntes Norwegergeschirr - da hier die Schulter blockiert wird) und auch ggf eine Flexileine, damit der Welpe/Junghund mehr Handlungsspielraum hat, wenn er nicht gerad frei laufen kann! Der Welpe wird wahrscheinlich an der Leine ziehen umd rascher an das gewünschte Ziel zu kommen, arbeiten sie von Anfang an unter Anleitung eines guten Trainers, wie sie das Ziehen verhindern und dem Hund das Leinegehen positiv beibringen können. Denn der Welpe bleibt nicht immer so klein, sondern er wird einmal 30kg oder mehr bekommen und warum soll man einem jungen Hund etwas angewöhnen (ziehen ist eine UNART), dass ich nur schwer wieder abstellen kann.
Anerzogenes Fehlverhalten ist schneller erlernt, als korrigiert!
Der Maulkorb ist oftmals unumgänglich und deshalb sollte man den Welpen oder Junghund schon daran gewöhnen! In manchen Gemeinden oder Städte (zB Wien) ist Maulkorb ODER Leinenzwang! In
öffentlichen Verkehrsmittel muß ein Hund beides haben! Der Maulkorb sollte kein Schockerlebnis sein.
Auch der Retriever kann mit Maulkorb glücklich sein. Voraussetzung ist immer die Beschäftigung des Hundes! Der Maulkorb sollte auch kein Feindbild sein, weder für Mensch noch für Hund! Der
Maulkorb hat auch den Vorteil, dass der Hund von der Strasse nichts aufnehmen kann (weder schlechtes noch vergiftetes). So schnell kann man oft gar nicht reagieren, hat er schon einen
Leckerbissen auf der Strasse oder im Gebüsch, wo man den Hund kaum sieht, gefunden und verschluckt!
Gewöhnen Sie den Welpen spielerisch an den Maulkorb. Niemals mit Zwang oder Strenge! Der Maulkorb sollte eine selbstverständlichkeit für den Hund sein, so wie für den Menschen die
Schuhbekleidung.
Der ideale Maulkorb soll so groß sein, dass der Hund normal hecheln kann! Am hygienischsten ist der Metallmaulkorb und kostet zwischen 14 und 20 Euro! Der
Metallmaulkorb ist mit heißem Wasser leicht zu reinigen. Man sollte darauf achten, dass es ein dickes, schweres Metall ist, weil dünne leichte Metallkörbe sich leicht verbiegen und für den Hund
dann sehr unangenehm sind!
Der Ledermaulkorb ist unhygienisch sonder, er hindert einen Hund, dass er zuschnappen kann. Jedoch im Gebüsch verstreuter Unrat oder sogar ausgelegte Giftköder, können mit diesem
Maulkorb problemlos aufgenommen werden. Noch dazu kommt, dass der Ledermaulkorb schlecht zu reinigen ist und daher für die empfindliche Hundenase eine Gefahr für Infektionen darstellt.
Der Plastikmaulkorb geht leicht kaputt, er ist auch für die meisten Hunde nicht geeignet, weil diese zu klein geschnitten sind und der Hund dadurch nur schlecht hecheln kann! Der
Nasenbereich ist nicht genügend geschützt und dadurch kann es zur Verletzung der Nase kommen - da der Maulkorb scheuert! JEDOCH: bis zum ersten richtigen Metallmaulkorb braucht man ca. alle 2
Monate einen neuen Maulkorb (Welpenalter). Hier ist der Plastikmaulkorb ideal, weil er am günstigsten ist!
Eine absolute Tierquälerei sind die Nylon - Maulschlaufen. Mit diesen ist das Hecheln unmöglich! Finger weg von solchen Dingern!
Die ersten 8 Lebenswochen ist der Züchter für das soziale Verhalten und viele Umwelteinflüsse verantwortlich. Jedoch kann man in den ersten Lebenswochen nur bedingt verschieden
Umwelteinflüsse dem Welpen zeigen und näher bringen. Ab der 8. Lebenswoche ist der neue Besitzer für die weitere Prägung des Hundes verantwortlich.
Deshalb ist es wichtig, dass der junge Hund so gut wie möglich in den Alltag integriert wird. Man kann junge Hunde auch sehr schnell überreizen - deshalb sollten die Ausflüge in
ShoppingCenter, Möbelhäuser, Busfahrten udgl. sehr dosiert von statten gehen. Kaffeehausbesuche und Restaurantbesuche - sollten anfänglich kurz gestaltet werden (Hundedecke nicht vergessen).
Ausflüge wo man normalerweise mit Menschenmassen rechnet (Einkaufsstrassen udgl.) - zu Uhrzeiten, an denen es etwas ruhiger ist - aufsuchen.
Ein Hund der in der Stadt groß wird, braucht im Grunde nicht viele Extra-Touren - mit vielen Menschen, Lärm und Verkehr ... für diese Hunde ist es wichtiger, die Umwelt auf Wiesen und Wälder besser kennen zu lernen ... also rein ins Auto und ab ins Grüne !!!!
Dies ist nur ein kleiner Auszug von Möglichkeiten, die ein Hund in den ersten Lebenswochen kennenlernen soll. Entertainen Sie den Welpen / Junghund nicht 24 Stunden - dosieren Sie die Lerneinheiten - vergessen Sie bitte nicht - dass man den jungen Hund auch sehr schnell überreizen kann und man mit Überreizung aus dem Hund ein "Nerverl" machen kann!
Weniger ist oftmals mehr!
Wenn sie unbedingt in eine Hundeschule gehen möchten dann sollten Sie diese erst ab der 14. Lebenswoche tun - denn ab diesem Zeitpunkt ist eine Ansteckungsgefahr durch kranke Welpen kaum mehr
möglich. Schauen Sie sich mehrere Hundeschulen und Ausbildungsplätze an, bevor Sie sich für eine entscheiden und vorallem schauen sie sich die Welpengruppe OHNE eigenen Welpen an, somit können
Sie objektiver entscheiden!
Achten Sie darauf, dass in der Welpengruppe nur gleichgrosse Hunde sind. Großwüchsige Welpen und Junghunde sind sehr ungeschickt und können sehr grossen Schaden bei den kleineren Hunden
anrichten!
Auch halte ich nichts von unkontrollierten Tobeorgien mit einer nicht überschaubaren Anzahl an Welpen/Junghunden! In einer guten Hundeschule wird darauf geachtet, dass höchstens 4 gleichgrosse
und gleichalte Welpen/Junghunde miteinander spielen. Der Wepe/Junghund ist mit zu vielen Hunden überfordert und für das Sozialverhalten kann es kontraproduktiv sein, auch Verletzungen sind bei
solchen Tobeorgien keine Seltenheit!
Die Spieleinheiten werden in einer guten Hundeschule ganz knapp gehalten - es wird mehr Wert auf Bindung zum Hundeführer gelegt unter großer und kleiner Ablenkung.
Überfordern Sie Ihren Welpen nicht. Verlassen Sie nach höchstens 30 Minuten die Ausbildungstätte und geben Sie den Welpen ins Auto, auch wenn der Kursleiter anderer Meinung ist! Sie können auch
ohne Hund am Unterricht teilnehmen. Durch zuhören und zuschauen ohne eigenen Hund lernt man oftmals mehr als mit dem eigenen Hund, da man sich nicht ständig darauf konzentrieren muss, was der
Kleine gerade anstellt.
Die Hundeschule soll nicht einem Kaffeeplausch gleichen (Hunde toben und die Besitzer quatschen über das Wetter)! In einer guten Hundeschule soll der Trainer, solange die kontrollierte
Hundegruppe spielt, einiges zum Verhalten und zur Sozalisierung sagen. Hier können Fragen gestellt werden und Lösungen zu den diversesten Problemen gefunden werden.
Der Welpen und Junghundekurs ist ein wichtiger Grundstein für den Rest des Hundelebens! Leider wird dies in vielen Hundeschulen unterschätzt!
Was Hänschen nicht lernt, lernt der Hans nimmermehr!