Jede Hunderasse hatte ursprünglich eine Aufgabe in unserer Gesellschaft und wurde auf diese spezielle Aufgabe gezüchtet und veredelt! Man sollte sich vor dem Kauf des Hundes im klaren sein,
welche Bedürfnisse die gewünschte Rasse hat und ob man diese auch erfüllen kann. Der Retriever ist ein Jagdhund für Niederwild und wurde für die Arbeit nach dem Schuss gezüchtet. Mit der
Entscheidung einen Retriever ins Haus zu holen, haben Sie sich gleichzeitig für einen aktiven und bewegungsfreudigen Gefährten entschieden. Weder der Labrador noch ein anderer Vertreter der
Retriever Familie, ist für die Couch oder für ein Leben ohne geistige Beschäftigung gezüchtet.
Es gibt verschiedenste Beschäftigungsmöglichkeiten für unsere Hunde. Auch kann man mehrere Disziplinen mit dem Retriever ausüben! Voraussetzung für die eine oder andere Sportart ist die
Gesundheit der Gelenke und Hüften. Wenn Sie die diversesten Sportarten etwas intensiver und wettbewerbsmäßig ausüben, ist ein jährlicher Gesundheitscheck unumgänglich. Bei der Jahresimpfung
werden die Hunde in der Regel, vom Tierarzt auf den Allgemeinzustand untersucht!
Leider verkümmern die meisten Retriever und ihre wunderbare Eigenschaft (will to please) als NUR Familienhunde die 3 mal um den Häuserblock ausgeführt werden und den Rest der Zeit auf der Couch
verbringen. Es gibt so viele verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten - da findet sich sicher etwas - da ist für jeden Typ Mensch etwas dabei und der Hund (egal welche Rasse) wird es mit einem
zufriedenem Wesen danken.
Der Retriever ist ein großer schwerer Hund und sollte im ersten Lebensjahr nicht überanstrengt werden! Aber trotzdem möchte ein Hund, der ursprünglich nur für die Jagd gezüchtet wurde, auch beschäftigt werden .... Die Beschäftigung soll altersgerecht gestaltet werden, der Welpe und Junghund darf weder körperlich überanstrengt, noch geistig überfordert werden. Die Trainingseinheiten sollen kurz und mehrmals täglich stattfinden.
Welpe zB:
Junghund zB:
Hunde ab dem 10. Monat:
Hunde ab dem 12. Monat:
Wichtig ist bei jeder Beschäftigung, dass man den Hund nicht überfordert und sich dem Lerntempo des Hundes anpasst. Beim Joggen und Radfahren langsam mit dem Konditionstraining beginnen und immer an der Geschwindigkeit des Hundes orientieren. Selbstverständlich NIEMALS bei hohen Temperaturen eine körperliche Anstrengung vom Hund verlangen (lieber Abends oder in der Früh joggen und radfahren).
Wenn es die Jahreszeit zulässt, kann man mit dem Hund schwimmen gehen. Jedoch nicht ständig irgendwelche Gegenstände ins Wasser werfen - der Hund soll von sich aus schwimmen, somit kann er sich auch nicht leicht überanstrengen.
Es ist schön zu sehen, dass schon viele Retrieverbesitzer ihren Hund sinnvoll beschäftigen und ich hoffe es werden noch viel mehr - denn der Retriever ist ein bewegungsfreudiger, arbeitsamer und gelehriger Hund und arbeitet wie selbstverständlich mit seinen Besitzern zusammen - vorausgesetzt - der Hund hat gelernt, dass es sich lohnt!
Schlecht hin, die für einen Retriever beste Beschäftigung die es gibt. Die Dummyarbeit ist eine jagdlich nachgestellte Arbeit. Retriever kommt vom englischen "to retrieve", das heißt apportieren, zurückbringen. Der Dummy ist ein 500gramm schwerer gefüllter Leinensack, der das Wild ersetzt. Die Übungen werden vom Welpenalter trainiert und aufgebaut. Das Dummytraining ist sehr individuell, es gibt im Prinzip nur Richtlinien für die Workingtest, in denen festgehalten ist wie viel ein Hund mindestens können muß (Prüfungsstufen E, L, M, und S). Der Richter stellt die Übungen kurz vor dem Workingtest, dem Revier angepasst zusammen. Weil die Dummyarbeit eine jagdl. nachgestellte Arbeit ist und die Wildstücke bei der Jagd auch nicht nach Plan erlegt werden, ist die Dummyarbeit so umfangreich wie man sich es nur vorstellen kann.
Es gibt gewisse Grundregeln:
Ursprünglich wurden Retriever als Jagdhunde für die Arbeit "nach dem Schuss" gezüchtet. Der Retriever ist aufmerksam, steady, ruhig, ohne die Aufmerksamkeit des Hundeführers zu verlangen.Er soll
das Dummy gut markieren und sich die Fallstelle über eine längere Zeit merken. Wenn er für einen Apport losgeschickt wird, sollte er bei der Suche ausdauernd sein, Initiative zeigen, eine gute
Nase haben und die Fähigkeit, den Dummy aufzuspüren. Er sollte in jedem Gelände arbeiten und Wasser unverzüglich, ohne Ermunterung annehmen. Er arbeitet, um seinem Führer zu gefallen ("will to
please") und ist in gutem Kontakt zu ihm, aber ohne abhängig von ihm zu sein. Wenn er den Dummy gefunden hat, soll er ihn schnell und korrekt, mit weichem Maul zurückbringen und es auch korrekt
abgeben.
Aggressives Verhalten ist ein absoluter Ausschlußgrund.
Man muss nicht auf die Jagd gehen um einen Retriever artgerecht auszubilden und zu führen, dafür gibt es die Dummyausbildung !
Bei der Fährtenausbildung wird das natürliche Triebverhalten gezielt ausgelöst und auch gesteuert. Begonnen wird oft schon beim Junghund mit Futterspuren. Der Junghund, aber auch der schon
erwachsene Hund lernt einer Futterspur, die auf einem Feld oder Wiese gezogen wird, zu folgen und am Ende dieser Spur findet er sein Leckerli! Diese positive Motivation beim Lernen, hilft zum
raschen Erfolg des Hundes und bewirkt auch, dass er sich diese angenehmen Dinge rasch merkt! Bei der Fährtenarbeit muß der Hund in einem Gelände (Acker, Wiese, usw.), durch den Einsatz seinesn
Geruchsinnes, Gegenstände finden und den erfolgreichen Fund seinem Hundeführer durch entsprechendes Verhalten anzeigen. Die Anzahl der Gegenstände und die Länge der abzusuchenden Fährte richtet
sich nach den entsprechenden Prüfungsstufen. Die Fährtenhundeprüfungen (FH1, 2 und 3 sind spezielle Prüfungen bei denen der Hun nur in Fährtenarbeit vorgeführt wird. Voraussetzung ist natürlich
die bestanden Begleithundeprüfungen.
Um bei der Fährtenarbeit keine Fehler zu machen, ist es ratsam die ersten Übungen unter den Augen von fachlich gut ausgebildeten Trainern zu absolvieren!
Fast in jeder Hundeschule und auch Landesgruppen des österr. Retrieverclubs, werden Fährtenkurse angeboten! Fragen Sie einfach mal bei Ihrem Trainer nach!
Obedience ist die Königsdisziplin der Unterordnung und kommt ursprünglich aus England. Es gibt die Prüfungen GH1, GH2 und GH3 (GH = Gehorsam)! Absolut korrektes FUSSGEHEN und korrekte
Ausführungen der verschiedenen Kommandos ist Voraussetzung! Hinzu kommen noch - Gehorsam auf Distanz, Bringen von Apportiergegenständen auf Anweisung und vieles mehr! Es werden pro Klasse je 10
verschiedene Übungen verlangt und pro Übung gibt es zwischen 20 und 40 Punkte.
Jede Hunderasse, Mischlinge, grosse oder auch kleine Hunde, können trainiert und zum Erfolg gebracht werden. Fragen Sie in Ihrer Hundeschule, Landesgruppe nach ob es einen Obedience Kurs gibt.
Sie werden sehen, wie viel Spaß die Unterordnung machen kann, weil auch hier mit Motivation gearbeitet wird und nicht mit roher Gewalt-
Spaß und Sport für Hundeführer und Hund jeden Alters und beiderlei Geschlechts. Sowohl Hundeführer als auch Hund müssen vom Start bis in das Ziel laufen (Sie bilden ein Team). Der Erste, der den
Start passiert, löst die Zeitnehmung aus, der letzte stellt sie ein. Bei Turnieren gibt es Altersklassen für die Hundeführer nach Geschlechtern getrennt, bei den Hunden geht es nach der
Schulterhöhe. Breitensport setzt sich aus Unterordnung, Slalom, Hürdenlauf (Teilnehmer über 50 springen nicht über die Hürden) und einem Hindernisparcour zusammen! Die Unterordnung ist BGH1
Niveau, jedoch etwas verkürzt! Beim Slalom laufen Hund und Hundeführer, wobei der Hund nicht von der Seite des Hundeführers laufen darf (somit wird die Zeitmessung sehr interessant!!!). Auch beim
Hürdenlauf, darf sich der Hund vom Hundeführer nicht entfernen! Beim Hindernisparcour, läuft der Hundeführer neben den Hindernissen und der Hund muß Weitsprung, A-Wand, Steg, Tunnel und Reifen
überwinden. Bei allen Übungen, ist der Hund ohne Leine zu führen und bei Wettbewerben zählt nicht nur die Zeit sondern auch ein fehlerloser Lauf von Herr und Hund!
Diese Sportart ist für Hund und Herrl eine Herausforderung und eine wirklich sportliche Betätigung!
Wenn Ihr Hund ein Jahr alt ist und bereits die Grundbegriffe des Gehorsams beherrscht, können Sie mit Agility beginnen. Agility ist ein kontrolliertes Spielen, bei dem Ihr Hund lernt, über verschiedene Hindernisse zu springen (Hürden, Weitsprung), über verschiedene Geräte zu laufen (Wand, Steg und Wippe), durch den Reifen zu springen, durch einen Tunnel zu laufen und einen Slalom zu durchqueren.
Sie lernen mit Ihrer Körpersprache, Hörlauten bzw. Sichtzeichen dem Hund zu zeigen, welche Geräte er in welcher Reihenfolge passieren soll, ohne daß Sie Ihren Hund oder dieser Sie berührt. Das Endziel ist ein Team (Hund + Hundeführer), das einen Parcours mit bis zu 20 Geräten in der vorgegebenen Reihenfolge ohne Fehler und möglichst schnell durchläuft. Das klingt sehr schwierig, ist es aber nicht. Mit etwas Fleiß und Ausdauer von Ihnen lernt Ihr Hund sehr schnell, was Sie von ihm wollen. Um diesen Sport für Ihren Hund interessant und lustbetont zu gestalten, steht bei uns das Spiel und die Motivation an erster Stelle. Der Hund wird belohnt, wenn er eine Übung richtig gemacht hat (mit Leckerli oder Ball), zwischen den Übungen spielt der Hundeführer mit seinem Hund.
Schon bald werden Sie merken, daß Ihr Hund Sie viel besser versteht, Ihre Körpersprache zu deuten weiß und vor allem, daß er mit großer Freude auf den Hundeplatz kommt - ist doch diese Art
der Beschäftigung eine dem Hund sehr artgerechte - er kann all seinen Bewegungsdrang ausleben und lernt sehr schnell, daß es Regeln gibt, die er einzuhalten hat, um dann dafür noch belohnt zu
werden.
Voraussetzung für diese Sportart ist ebenfalls die Gesundheit der Knochen!